Läuft doch. So könnte man das erste Zwischenfazit von Rot-Weiß Oberhausen nach fünf Ligaspielen und dem Weiterkommen im Niederrheinpokal zusammenfassen. Ähnlich sieht das auch RWO-Sportchef Dennis Lichtenwimmer.
Vor dem Nachholspiel bei den Sportfreunden Lotte - Samstag, 7. September, 14 Uhr, RevierSport-Liveticker - haben wir uns mit dem 34-jährigen RWO-Manager unterhalten.
Dennis Lichtenwimmer, wie fällt Ihr erstes Fazit nach sechs Pflichtspielen aus?
Positiv. Das muss man schon festhalten. Natürlich waren wir nach einer guten Vorbereitung und dann der Niederlage im ersten Spiel gegen Borussia Mönchengladbach II enttäuscht. Aber wir haben eben nur gegen Gladbach II und den MSV Duisburg verloren. Wo die beiden Mannschaften stehen, sieht man ja in der Tabelle. Ansonsten haben wir, inklusive des Niederrheinpokals, vier Siege gefeiert. Wenn man bedenkt, dass sich hier in Oberhausen zur neuen Saison einiges verändert hat - sowohl wirtschaftlich als auch personell - dann ist das ein erfolgreicher Start. Die Spielidee des Trainerteams wurde schnell verinnerlicht und die Mannschaftsentwicklung verläuft auch positiv. Die älteren Spieler gehen voran und die jüngeren Akteure ziehen nach. Das passt aktuell alles sehr gut zusammen.
16:9 Tore nach fünf Pflichtspielen: Sie haben versprochen, dass RWO attraktiv spielen wird. Haben Sie sich das so vorgestellt?
(lacht) Weniger Gegentore wären immer schön. Aber wir wissen ja auch, woran das liegt. Wir konnten noch kein einziges Mal mit der gleichen Formation in der Defensive spielen. Pierre Fassnacht, Simon Ludwig und Jonah Husseck waren oder sind noch verletzt, Michel Niemeyer ist erst mit dem MSV-Spiel dazugestoßen. Die Anzahl der Gegentore hat natürlich auch damit etwas zu tun. Zudem spielen wir in einem 3-4-3-System. Da mussten die Spieler sich schon umstellen. Ein Beispiel ist Denis Donkor, der noch nie in solch einem System gespielt hat. Aber das wird bei ihm auch von Spiel zu Spiel besser und ich glaube, es kommt seiner Spielweise durchaus entgegen.
Auch, wenn wir uns natürlich mehr als 2000 bis 3000 Zuschauer wünschen würden. Aber das Ziel muss sein, dass diese Zuschauer, die kommen, immer wieder gerne zurückkommen - und: dass sie neue Fans mitbringen und diese dann auch gerne wiederkommen. Dafür müssen wir als Mannschaft in Vorleistung gehen und guten sowie erfolgreichen Fußball spielen.
Dennis Lichtenwimmer
Von Jahr zu Jahr scheint auch Moritz Stoppelkamp noch besser zu werden. Fünf Spiele, sieben Tore, zwei Vorlagen: Welche Worte fallen Ihnen zu diesem Spieler noch ein?
Er ist ein überragender Spieler! Moritz hat sich frühzeitig für unseren Weg entschieden. Er hat auch bei ein, zwei Spielern großen Einfluss, dass sie bei uns geblieben sind. "Stoppel" identifiziert sich voll und ganz mit RWO und unserem Weg. Das ist ein Profi durch und durch. Er investiert auch privat viel in seinen Körper - sei es für einen Physio oder auch einen Osteopathen. Das, was er im Spiel macht, hat alles Hand und Fuß. Wenn er mal aus dem Spiel genommen wird, wie gegen Duisburg, dann haben wir auch Probleme und müssen lernen Lösungen zu finden. Darüber hinaus besitzt Moritz eine große Fußball-Intelligenz. Ich habe in einem Testspiel der letzten Saison mal ein Spiel mit ihm geschaut und so wie er den Gegner analysiert hat, beeindruckte mich. Es ist schon interessant, worauf er alles im Detail achtet. Zum Beispiel die Fußstellung eines Spielers. Moritz Stoppelkamp ist ein Vollblut-Fußballer und wir sind sehr froh, dass er bei uns ist. Auch der Trainer weiß natürlich mit ihm sehr gut umzugehen.
Nun geht es nach Lotte. RWO kann bis auf drei Punkte an die Spitze herankommen, die Sportfreunde wären mit einem Sieg Tabellenführer. Was erwarten Sie für eine Partie?
Lotte hatte einen Riesen-Umbruch, diesen gibt es dort wohl regelmäßig. Mich hat dann schon die schnelle und gute Entwicklung der Mannschaft überrascht. Sie verfügen über eine starke Mentalität und haben einen Lauf. Wir sind auf jeden Fall gewappnet. Das wird ein typisches 50:50-Spiel.
Ihre Mannschaft wird mit Sicherheit wieder von einigen hundert Fans unterstützt. Wie gefällt Ihnen der RWO-Support bis dato?
Ich habe der Mannschaft schon vor der Saison gesagt, dass hier im Pott alles verziehen wird, wenn man das Herz auf dem Rasen lässt. Und das ist bisher der Fall. Fans und Mannschaft bilden eine Einheit. Sie feiern sich gegenseitig. Das ist toll. Und auch die Zahlen sind in Ordnung. Auch, wenn wir uns natürlich mehr als 2000 bis 3000 Zuschauer wünschen würden. Aber das Ziel muss sein, dass diese Zuschauer, die kommen, immer wieder gerne zurückkommen - und: dass sie neue Fans mitbringen und diese dann auch gerne wiederkommen. Dafür müssen wir als Mannschaft in Vorleistung gehen und guten sowie erfolgreichen Fußball spielen.